THUSCH e.V.

Ein wenig versteckt unterm Dach der Musikschule Teterow findet man das THUSCH. An jedem zweiten und vierten Mittwoch im Monat ist Kinotag um 15 Uhr und 20 Uhr. Wer mag kann davor einen Kaffee im Kino-Café trinken, oder auch danach noch, für einen kleinen Plausch und zum schönen Ausklang des Tages.

Eine Eintrittskarte im Vollpreis kostet: 5,50€
Eine Eintrittskarte im reduzierten Preis kostet: 4,50€

Berechtigt für eine Preisreduzierung sind:
Schüler, Studierende, Menschen mit Behinderung und Mitglieder im Verein

Wer den Kinosaal mal ganz für sich haben möchte, kann ihn buchen unter info@thusch.de

Förderverein Dorfleben Gemeinde Jördenstorf e. V.

„Willst du glücklich sein im Leben, trage bei zu anderer Glück, denn die Freude die wir geben, kehrt ins eigene Herz zurück.“ So beginnt der Film über den Förderverein Dorfleben Gemeinde Jördenstorf e.V. und repräsentiert die typische Liebe der Mecklenburger zu ihrer Heimat.

Um wieder ein bisschen Leben in das Dorf zu bringen, haben engagierte Bewohner einen Verein vor 14 Jahren gegründet. Gert Priebke ist im Dorf der Sportkoordinator, er organisiert u.a. Wanderungen und Fahrradtouren in die ländliche schöne Umgebung der Mecklenburgischen Schweiz.

Für die Allgemeinheit, für Jung und Alt wollten die Bewohner und Nachbarn etwas tun, einen Treffpunkt schaffen und Freude bereiten. Neben der harten körperlichen Arbeit an der Wiederherstellung des alten Möbewerk werden auch Feste organisiert.

Früher war das Möbewerk ein Wasserwerk, das u.a. für die Wasserversorgung der Pferde verwendet wurde, als an dieser Stelle noch die Verbindungsstraße von Teterow nach Gnoien entlang lief. Heute ist es nicht nur ein Treffpunkt für Jung und Alt, sondern konnte Dank der engagierten Jördenstorfer wieder vollständig hergestellt werden, und auch als Wasserwerk benutzt werden.

Text: Karola Stenschke

Fotos: Förderverein Dorfleben Gemeinde Jördenstorf e.V.

Herrenhaus Dölitz

Ein ungewöhnliches Herrenhaus mitten in der ländlichen Region des nördlichen Mecklenburg-Vorpommerns.

Bewusst haben die beiden Hausherren die Spuren der vergangenen Jahrhunderte mit der Gegenwarte auf sympathische und stilsichere Weise verbunden bei ihrer Wiederherstellung des Gebäudes aus dem 16. Jahrhundert. Eine Zeitreise in die Geschichte und die Vergangenheit, und in die liebevolle und fürsorgliche Sanierung ist in jedem Winkel des Gebäudes zu spüren und zu fühlen. Die jetzigen Bewohner des Herrenhauses fügen nun ihren eigenen Fußabdruck dazu, beim leben, wohnen, arbeiten. Sie helfen dabei ein Stück mecklenburgische Geschichte mit viel Hingabe und Gespür am Leben zu erhalten.

Einzigartige und besondere Ausstellungen, Konzerte und Lesungen sind keine Seltenheit im Herrenhaus Dölitz.  Die Papierskultpuren von Angelika Wolpert waren schon zu Gast, Meret Becker und Tom Voigt mit Unheimlichen Gruselgeschichten und das Duo Tante Friedl kehrte bei ihrer Tandem Musiktour im Herrenhaus ein.

Regelmäßig, immer an jeden 3. Samstag im Monat, führt der Hausherr Hans Ronald van der Starre höchst persönlich durch das Herrenhaus. Im Anschluss kann noch geplaudert werden bei Kaffee und Kuchen.

Text: Karola Stenschke

Fotos: Herrenhaus Dölitz

Lehstener Kultur Alternative e.V.

Sagenhafter Ort – denn der Verein, der seit 2006 besteht, bietet den Menschen vor Ort einen soziokulturellen Treffpunkt im ländlichen Raum, abseits der touristischen Pfade der Mecklenburgischen Seenplatte. Das Tolle: regelmäßig finden, unter Anleitung von Saskia Kühn, Schreibwerkstätten statt, die dann, in Kooperation mit einer wilden Musiker*innen-Truppe aus Wischershausen, den PoetryJam in Lehsten gestalten. Und nebenbei lässt sich im selben Haus in der Kneipe schnacken.

Fritz-Reuter-Literaturmuseum – Stavenhagen

Fritz Reuter geboren am 7. November 1810 in Stavenhagen, gestorben am 12. Juli 1874 in Eisenach war ein Deutscher Dichter und Schriftsteller in der Niederdeutschen Sprache.

Im Literaturmuseum in Stavenhagen bündelt man die Liebe zur altehrwürdigen Sprache Niederdeutsch und die Geschichte von Fritz Reuter, der eigentlich Heinrich Ludwig Christian Friedrich Reuter mit vollständigem Namen hieß.

Wer denkt, dass im ehemaligen Rathaus der Stadt Stavenhagen verbasen (verstaubte) Geschichte zu sehen ist, und langwielig (langweilige) Geschichten erzählt werden, der irrt. Ein Besuch lohnt sich, denn die Sprache Niederdeutsch, als ein wichtiger Teil der mecklenburgischen Kultur und der hier lebenden Menschen, ist auch noch nach vielen hundert Jahren modern, frech und vor allem unverwechselbar sympathisch.

Heute wird Niederdeutsch wieder an vielen Schulen unterrichtet, z.B. am Demminer Gymnasium, das nur wenige Kilometer von Stavenhagen entfernt liegt. Die 16jährige Demminer Schülerin Jette Bolz ist seit kurzem eine Botschafterin des Niederdeutschen in Mecklenburg-Vorpommern. Unaufdringlich und fast selbstverständlich ist Niederdeutsch wieder ein Teil der fast verschwundenen Kultur Mecklenburg-Vorpommerns geworden.

Viele junge und etablierte Musiker*innen feiern ihre Heimatsprache in ihren Texten. Der freche Unterton und die rauhe Struktur der Sprache machen sie zu einem sympathischen Unikum, das gerade sein Revival erlebt.

Es scheint fast so, als ob nach einer kurzen Verschnaufpause, das Niederdeutsch wieder ein Platz in der Gesellschaft gefunden hat, und ziemlich cool und sexy ist. Ob bei Poetry Slams von Hamburg bis Berlin, oder in Workshops mit Sprachjongleuren und Musiker*innen, Niederdeutsch ist an jeder Ecke zu finden.

Wer die Sprache Niederdeutsch für sich entdecken möchte, der findet sie hier im Fritz-Reuter-Literaturmuseum zwischen gesammelten Meisterwerken, zauberhaften Gedichtbänden und unverwechselbaren Geschichten, aber vor allem in den Texten von Fritz Reuter, und der hier liebevoll festgehaltenen Niederdeutschen Sprachkultur. Ganz genau dort, „wo das Niederdeutsch zu Hause ist“.

Karola Stenschke – Dargun, 25. April 2024

DORFLADEN ALTKALEN

Da gibt es die charmant-verschämte archäologische Sammlung von Peter Bolbrinker und bevor sie vergessen verschwindet erhält sie im Dorfladen Altkalen einen ehrenwerten Ausstellungsort.

In über 50 Jahren hat der Biologielehrer und Bodendenkmalpfleger Peter Bolbrinker im Umkreis von Altkalen zahlreiche Zeugnisse vergangener Zeiten ausgegraben. Ohne Auftrag, für seine Mitwelt „so nebenbei“ entdeckte er Urnen, Steinwerkzeuge –  Funde aus verschiedenen Epochen der Regionalgeschichte der Mecklenburgischen Schweiz, u.a. aus der Jungsteinzeit, der Bronze- und Eisenzeit. Es sind wertvolle Relikte der slawischen und frühdeutschen Besiedelung unserer Gegend.                             

Peter Bolbrinker sammelte mit den FundstückenErzählungen über die Arbeits- und Lebensweise unserer Vorfahren im Land Zirzipanien (Peeneland). Und als er 2020 wegzog war es sein Wunsch, dass die Sammlung möglichst am Ort der Ausgrabungen zusammenbleibt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.

Adriene Györgyi und Klaus Labsch holten und halten seitdem einen Freundeskreis zusammen, der nun folgendes machte: er holte die Ausstellung juristisch wasserdicht nach Altkalen, schuf feine Verpackungen und Vitrinen und besetzte mit freundlicher und tatkräftiger Unterstützung der Bürgermeisterin den ehemaligen Dorfladen. Das ist schon deshalb genial, weil Dorfladen und Museum gleichermaßen öffentliche Treffpunkte sind. Upcycling von Gebäudefunktionen nennt man das neudeutsch. Damit ist die Story nicht zu Ende. Denn der Dorfladen hat nicht nur Platz für mehr, sondern auch den Wunsch, mehr aus sich zu machen: Und das ist nun die Galerie, in der Foto- und Gemäldeausstellungen mit der Sammlung von Peter Bolbrinker korrespondieren. Gelegenheit gibt im Rahmen von Kunst offen und Kunst heute.

Kulturregion Tollensetal

2023 startete das Projekt “KwiT – Kulturwirtschaft im Tollensetal und darüber hinaus”, mit dem Ziel, für Akteure aus der Kulturwirtschaft, dem naturnahen Tourismus und der Beherbergung/Gastronomie, ein Netzwerk aufzubauen, unter dem Motto “Kulturregion Tollensetal”.

Das Tollensetal soll nach außen hin als Marke und intern als identitätsstiftender, gemeinsamer Kulturraum etabliert werden. Gemeinsam enstehen analoge und digitale Angebote für die Akteure, für Anwohner und Touristen. Das im Aufbau befindliche “Kulturregister”, ein digitales Angebot mit interaktiver Landkarte, gewährt eine Übersicht sämtlicher Kulturschaffenden der Region. Die Vorstufe ist aktuell über die Onlinepräsenz des Tourismusverbands Mecklenburgische-Seenplatte verfügbar (https://www.mecklenburgische-seenplatte.de/kulturregion-tollensetal).

Das Projektteam versucht Impulse zu geben – es bietet Workshops zu unterschiedlichen Themen an, unterstützt bei der Entwicklung von Ideen, bei der Lösung von Problemen und bei der Kontaktvermittlung für Veranstaltungen. Das Angebot wird stetig erweitert. Nähere Informationen finden sich auf der Homepage.

Anne Zandt aus Jarmen und Pia Schulze aus Greifswald sind die Ansprechpartnerinnen für das durch die Schloss Broock GmbH & Co. KG initiierte und kofinanzierte sowie mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) und des Vorpommern-Fonds geförderte Projekt.

Atelierhaus Günter Kaden & Sabine Naumann

Seit 50 Jahren lebt Bildhauer Günter Kaden in Wendischhagen bei Malchin. An seiner Seite die Malerin und Illustratorin Sabine Naumann. Beide haben hier ihren Kleinod gefunden, an dem sie abseits vom Lärm der Zivilisation ihre Kunstwerke erschaffen. 1971 kaufte der gebürtige Leipziger das alte Anwesen, das zuvor 30 Jahre lang leer gestanden hatte. Damals war er noch Student an der Burg Giebichenstein, der renommierten Hochschule für industrielle Formgestaltung in Halle an der Saale. Durch Einsätze als Erntehelfer, zu denen Studierende damals angehalten waren, lernte er das mecklenburgische Hinterland kennen. Dies hatte es ihm angetan: Mit dem Rad erkundete er es ausgiebiger in den Ferien, entdeckte das alte Bauernhaus in Wendischhagen bei Malchin, wurde Stadtflüchter. Mehrere Jahre sanierte er es, machte das Gelände überhaupt wieder urbar. Die alte Scheune war in einem so ruinösen Zustand, dass sie vollkommen neu aufgebaut werden musste.

Zur Wendezeit zog Sabine Naumann zu Kaden auf den Hof. Für die studierte Grafikerin gab es nie einen Plan B zur künstlerischen Arbeit. Schon als Kind hatte sie diese Leidenschaft, die die Eltern förderten. Nach der Wende habe sich für Sabine Naumann der Arbeitsschwerpunkt hin zu freien Arbeiten verschoben. Nur gelegentlich illustriert sie noch Bücher, eher gestaltet sie großflächige Wandbilder, etwa im Marstall von Ivenack, zeichnet kleinformatig mit Bleistift, Tusche und Mischtechniken, gestaltet Porzellan zusammen mit Porzellankünstlerin Kerstin Behrens. Auch Projekte mit Partner Günter Kaden hat sie über die Jahre zahlreich umgesetzt. Als eine seiner wohl aufwändigsten Arbeiten nennt der heute 82-Jährige den Dreimädchenbrunnen in Stralsund, den er 2003 fertiggestellt hat. Lebensgroße Figuren, die jedoch nicht in einem Guss hergestellt werden konnten, was die Arbeit noch herausfordernder machte. Zahlreiche andere Bronzefiguren folgten, etwa der Hexenbrunnen in Penzlin. Und Günter Kaden arbeitet noch immer. Für die kalte Jahreszeit hat er sich einen geschützten Arbeitsbereich neben der Scheune unter einer Markise hergerichtet. Dort bearbeitet er über Stunden, Tage und Wochen den Stein für seine Objekte. Die Arbeit mit dem Stein macht demütig. Voller Bewunderung spricht Sabine Naumann von dieser Vehemenz und Geduld.

Ein Besuch im Atelier ist nach vorheriger Absprache möglich. Termine aktueller Ausstellungen finden sich auf den Webseiten des Künstlerpaars.

Text: Manuela Heberer

Fotos: Georg Hundt/alles-mv Media

Mediatop Malchin

Ein Radio für Malchin

Seit 20 Jahren ist Malchin on air. Und von Anfang an dabei ist Jan Tessin. Der leidenschaftliche Country-Musiker hatte damals die Idee, einen eigenen Radiosender für die Stadt am Kummerower See zu gründen. Ganz so einfach war das zwar nicht, aber am Ball ist Jan Tessin immer geblieben – und hat es geschafft. Malchin wurde zum Außenstudio des NB-Radiotreffs, einem offenen Hörfunkkanal der Landesmedienanstalt MV. Im Gebäude der alten Stadtmühle, in dem auch Museum und Stadtarchiv untergebracht sind, hat das Studio seit jeher seinen Platz. Die Dielen knarzen, das Haus ist alt. Trotzdem verbirgt sich hier ein moderner Sendeplatz, an dem regelmäßig produziert wird. Seit 2008 hat das Studio auch eine eigene Radiofrequenz: Unter 98,7 kann man die Sendungen in Malchin und Umgebung hören. In den Jahren davor war Tessin erfinderisch, hat CDs mit den Radioinhalten gebrannt und sie dann zum Senden nach Neubrandenburg geschickt. Aktuell gibt es sechs verschiedene Sendeangebote aus der Region, gestaltet von Bürgerinnen und Bürgern, darunter zwei Musiksendungen, eine christliche und eine niederdeutsche Sendung. Auch der T30-Podcast mit dem Demminer Bürgermeister wird über die Frequenz gesendet.

Aber nicht nur Erwachsene, vor allem auch Kinder und Schüler dürfen mit Jan Tessin medientechnisch aktiv werden. Schon mit den Kleinsten im Kindergarten gibt es Projekte, dazu kommen die Schulen, mit denen es Kooperationen gibt. Als Mediatop ist der Ort ein Medienkompetenzzentrum der Medienanstalt MV. In der ganzen Region ist Jan Tessin dafür unterwegs, unterstützt Schulen bei Medienprojekten, bietet AGs im Kinder- und Jugendtreff an. So entstehen z. B. Kita-Trailer zu Halloween, eine Radioandacht zu Erntedank oder Teilnehmerbeiträge für den Landesmedienpreis. Mit der Malchiner Siegfried-Marcus-Schule gibt es ein Projekt der 5.- bis 10. Klassen zur Spurensuche nach der Stadtgeschichte. Die Themenpalette ist vielfältig und richtet sich stark nach den Wünschen und Ideen der Menschen vor Ort. Mit seiner lockeren und unkomplizierten Art kommt Jan Tessin an, hat einen Draht zu den Kids, die wohl schätzen, dass er kein Lehrer ist, eher ein Kumpeltyp. Aber auch der hat Ansprüche an seine Arbeit. „In den neuen Medien sind die Schüler fit, da machen wir ihnen nichts vor. Aber was die klassischen Elemente angeht, sozusagen das Fundament der Mediennutzung, das fehlt bei vielen.“

Und so sind es vor allem Dinge wie Recherchetechniken, die Nutzung des Internets z. B. bei der Suche nach Kontakten zum Bürgermeister, und eben die Erstellung von Radiobeiträgen, inklusive Planung, Umsetzung und Verbreitung, die für Jan Tessin seit 20 Jahren den Alltag bestimmen. Wenn es nach dem 47-Jährigen geht, kann es auch die nächsten 20 Jahre so weitergehen. Dass er für diese Arbeit brennt, muss er nicht erklären – man merkt es sofort.

Foto & Text: Manuela Heberer

Klosterladen

Seit fast zehn Jahren betreibt Jürgen Hartwig mit seiner Frau einen Klosterladen im ehemaligen Kornspeicher der Kloster- und Schlossanlage in Dargun. Auch kulinarische Klosterführungen in Mönchskutte bietet er an. Unter dem Namen „Darguner Klostervogt“ hat Hartwig eine Menge regionaler Spezialitäten entwickelt. Tatsächlich soll es im 13. Jahrhundert einen Klostervogt namens Hartwig unter den Darguner Zisterziensern gegeben haben. Eine Grabplatte in der Pfarrkirche zeuge davon, dass dieser am 11. September 1390 ermordet worden sei. Irgendwann, so Hartwig, möchte er gerne einen Abdruck davon auch bei sich aufstellen. Den Markennamen hat er sich jedenfalls schon sichern lassen, die Urkunde dazu hängt im Gewölbe des Klosterladens.

Dort verkauft er verschiedene kulinarische Köstlichkeiten, Schmuck und Kunstwerke von Produzenten aus der Region. Mit 20 regionalen Partnern arbeitet er mittlerweile zusammen. Angefangen hat alles mit einer Praline. Mit einem Schokoladenfachmann aus der Region wurde die Komposition entwickelt. Immer weitere Kreationen kamen hinzu. Der eigene Essig „Darguner Soße“, Brombeerketchup, Liköre, Gelees, Brotaufstriche. „Ich habe immer wieder irgendwelche Grappen in`n Kopp“, sagt Jürgen Hartwig. Für seine Ideen sucht er sich Partner in der Region, die diese nach seinen Vorstellungen umsetzen. Die Produkte verkauft er dann im Klosterladen. Vor drei Jahren begann er auch selbst zu produzieren – nebenan, im ehemaligen Café, steht ein Brennkessel. Hier veredelt er Alkohol zu hauseigenem Gin, Aquavit und anderen Schnäpsen. Die Namen der edlen Tropfen haben seinen Ursprung sämtlich im persönlichen Umfeld oder dem Kloster. So ist der Mirabellengeist nach Schwester Brigitte benannt, die als Nonne verkleidet Führungen im Kloster macht, der Walnussgeist ist nach dem alten Probst benannt, der Gin nach König Olaf, der als Altarfigur die Pfarrkirche ziert.

Alle Gäste des Ladens sind zum Kosten der Produkte eingeladen. „Bei uns gibt es keinen Verkaufszwang, aber einen Verkostungszwang“, sagt Jürgen Hartwig lachend. Oben über dem Laden befindet sich ein kleines Gewölbe, in dem Verkostungsveranstaltungen stattfinden. Aber auch an der Theke darf jederzeit probiert werden. „Ich gehe den Menschen ganz schön auf den Senkel, damit sie mal kosten“, gibt er zu. Viele würden sich sonst gar nicht trauen. Aber wenn er sie anspreche, probierten viele doch und ließen sich dann eben auch von der Qualität überzeugen. Um die 25.000 Besucher habe die Schloss- und Klosteranlage durchschnittlich im Jahr. Ein Teil davon findet auch den Weg in den Klosterladen. Dieser befindet sich in einem Seitenflügel direkt hinter der imposanten Toreinfahrt, auf die eine Allee zuführt und die sich schließlich in die große Freifläche vor dem ehemaligen Schloss öffnet. Im Jahr, 2022, haben die Darguner das 850-jährige Bestehen ihrer Klosteranlage gefeiert. Natürlich hat sich Jürgen Hartwig dafür neue kulinarische Produkte einfallen lassen, die er in seinem Klosterladen anbietet.