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Klimakultur ist neuer Faktor

Das Wasser muss in der Region bleiben!

Kulturlandschaft ist der geläufige Begriff für historisch gestaltete Landschaftsräume und den entsprechenden Lebensformen in diesen. In der Mecklenburgischen Schweiz hat die „Eroberung der Wildnis“, sprich die Trockenlegung der Moore zu einem landwirtschaftlichen Aufbruch und einer ganz eigenen, identitätsstiftenden Gestalt der Landschaft geführt. Das prägende Bild war und ist: Das Wasser muss weg. (für eine energieintensive industrielle Landwirtschaft, für mehr Alltagssicherheit u.a.)

Jetzt, wo die Klimakrise erste ernsthafte Folgen zeigt, ist man klug beraten, an diesem Fortschrittsbild nicht mehr festzuhalten – es sogar umzudrehen: Das Wasser muss in der Region bleiben! Natürlich, um im Sommer Bewässerungswasser zu haben und natürlich auch, um durch die Vernässung der Moore CO2 im Boden zu halten. Agroforst und neue Nutzungsformen der Moorflächen werden, wie jetzt schon Windräder, das Landschaftsbild verändern. Es werden sich aber auch die Siedlungsweisen, die Funktion von Dörfern, die Lebensweisen und ihre Infrastrukturen ändern – alles Dinge, die eine neue Kulturlandschaft entstehen lassen. Kultur ist darin der Prophet, der Themensetzer einerseits und sie ist der Ort und Anlass die sich verändernde Identität zu diskutieren und die Ästhetik der Veränderungen zu liefern.

Nach Berechnung verbleibt für Mecklenburg-Vorpommern ein CO2-Budget von 47 Mio. t bei einem aktuellen, jährlichen Verbrauch von etwa 10 Mio. t. Wenn also der CO2-Ausstoß in den kommenden Jahren unverändert ist oder nur geringfügig sinkt, bleiben nur etwa viereinhalb Jahre, also etwa die Zeit bis zur Landtagswahl 2026, bis das Budget aufgebraucht ist. Danach müssten die Emissionen entweder sofort auf null gebracht werden – oder wir verbrauchen das Budget anderer Länder und erschweren somit deren Transformationsbemühungen. Alternativ steuern wir auf Veränderungen zu, die irreversibel,  unwirtlich und teuer sind. Wenn es jedoch gelingt, Emissionen in bestimmten Bereichen besonders zügig zu reduzieren, dann „Diese Zeit kann dann genutzt werden, um in Bereichen, in denen die Umstellung auf CO2-freie Energieträger aufwändiger ist, entsprechend mit mehr Spielraum agieren zu können. Das würde jedoch bedeuten, dass bereits in den nächsten vier bis fünf Jahren eine Halbierung der Emissionen nötig sein wird.“

Der deutsche Pro-Kopf-Ausstoß an CO2 liegt bei rund 11,6 Tonnen und damit deutlich über dem Weltdurchschnitt, aber auch noch deutlich über dem EU-Wert von acht bis neun Tonnen CO2 pro Person und Jahr. 19.09.2019

Wir sollten 1,5 t/Kopf nur emittieren – aber wir verursachen 7,7 tonnen : Da ist sehr viel noch zu machen…

Das Lernprojekt „Sichtbarkeit! Für Kulturschaffende und Initiativen in der Mecklenburgischen Schweiz “ wird innerhalb des Programms Kultur.Gemeinschaften,  Neustart Kultur der Kulturstiftung und des Ministeriums für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten gefördert.