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Projektvorstellung

Sichtbarkeit als wichtiger Faktor in der regionalen Entwicklung

„Sichtbarkeit!“ ist ein Verbundprojekt. Der Projekthof Karnitz, der das Netz der Raumpioniere in der Mecklenburgischen Schweiz moderiert, der Kreative-MV-Verband, der landesweit Kooperationen der Kreativwirtschaft unterstützt und das KMGNE, das transformative Maßnahmen in der regionalen Entwicklung initiiert und begleitet – diese drei Partner verfolgen mit dem Lernprojekt das Ziel, die kulturellen, zivilgesellschaftlichen Initiativen der Region bei ihren Selbstermächtigungen zu befördern.

Sichtbarkeit ist einmal wortwörtlich zu nehmen: Sich sichtbar machen weist auf die Fähigkeit, in der Region in Erscheinung zu treten, also nicht zu warten bis man wahrgenommen wird, sondern selbst zu erscheinen. Schnell meint man, dass das was mit Marketing zu tun hat. Und zur Hälfte stimmt das auch und bedeutet, sich mit Formaten und Handwerkzeugen der Werbung vertraut zu machen, sie zu erproben und die passenden auszuwählen. Die andere Hälfte zielt auf Kommunikation, also auf Dialog, Diskussion, Kontroverse – in Transformationen kann das mit lebensweltlichem Lernen erklärt werden. Für Kommunikation (Interaktion) braucht es Räume, Anlässe, Formate, Gründe, die arrangiert werden müssen.

Beide Themenfelder waren Gegenstand von Inhouse-Schulungen und Mentoring-Prozessen bei den Partnereinrichtungen und auch bei korrespondierenden Initiativen. Es machen, selbst machen, erproben und dann die verschiedenen Kultur-Techniken und sozialen Praktiken abwägen und auswählen. Externe Expertise ist dabei hilfreich, fast ein Muss – denn es kommen andere als die eigenen Perspektiven ins Spiel. Was man so an Marketing und Kommunikation selbst machen kann ist ein Bereich dieser Website. Es geht dabei um Handwerkzeug.

Nun ist die Fähigkeit, in angemessener Weise über sich berichten zu können ein Grundbaustein von Sichtbarkeit. Jedoch schaffen es viele Informationen von vielen Kulturträgern nur bedingt, die Wertschätzung kultureller Arbeit „an sich“ und für die regionale Entwicklung zu steigern. Es ist ohne Verbindung zwischen ihnen, ohne zielgerichtete Ausstrahlung in andere gesellschaftliche Bereiche letztlich eine Informationsflut. D.h. die kooperative Kommunikation, die inhaltliche und angebotsbezogene Kooperationen zwischen Akteuren einschließt ist der zweite Grundbaustein. 

Auch hier nahmen wir die Beratung und Begleitung von Fachmenschen in Anspruch – gleichberechtigt aber mit reflektierten Gesprächen, Veranstaltungen und Beratungen mit Kulturinitiativen, Verwaltungen, Bürger*innen. Die Reflektion, also die Strukturierung und Deutung der unterschiedlichen Erwartungen, Forderungen, Kritiken ist die Grundlage für die qualitative Verbesserung der Kommunikation – und auf diesen Prozess, der die sich verändernde Sichtweise der regionalen Akteure beachtet, kommt es an. – Dazu muss man die vielen Kulturinitiativen kennen, ihre Geschichte wie auch ihre Zukunftsvorstellungen, ihre digitalen Kompetenzen und ihre Kooperationsvorstellungen.

Wir streben dabei die Kopplung von Sichtbarkeit als Marketingaufgabe und Sichtbarkeit als wichtiger Faktor regionaler Entwicklung in den großen Transformationsprozessen an. Die Kommunikationsstrategie, die wir erarbeiteten, ist hybrid: nämlich analog, über ein Netz von neu installierten Litfaßsäulen, die vor allem vor Kultur/Kunstinitiativen stehen, Radio/OK (noch im Aufbau), Kulturblatt und digitaler Kulturführer in Verbindung mit Social Media. Wir haben dabei entdeckt, dass Kunst auch selbst als Kommunikationsmedium Wirkung haben kann und suchen z.Z. nach wirksamen Formaten. (Zwischenbericht)

Der dritte Grundbaustein nun ist eigentlich banal und doch wieder schwierig: Sichtbar sein zu wollen hat ja wesentlich mit Inhalten zu tun, mit Dingen, mit denen man was zu sagen, zu zeigen oder zu vermitteln hat. Als sichtbarer Ort wird man von anderen ja gerade deswegen wohlwollend ertragen oder begrüßt, weil man etwas Schönes, Überraschendes, Tiefsinniges etc. anbietet, das in der Mecklenburgischen Schweiz zur Lebensqualität beiträgt und Veränderungen neugierig ins Auge blickt.

Das ist das dickste Brett: Nämlich die großen Transformationen erst einmal selbst zu verstehen und diese dann zum Arbeitsthema zu machen. Künstler*innen und Kulturinitiativen sind ja auch „Propheten“.

Aus einer anderen Perspektive betrachtet: Das Projekt entwickelte ein doppeltes Setting an Lernangeboten: einmal eines für die Kulturvereine, Künstler*innen und soziokulturellen Zentren. Mit diesen können digitale, kooperative, transformative Kompetenzen entwickelt werden, die professionelle Selbstdarstellungen erlauben. Das zweite zielt auf die Professionalisierung der Netzwerkarbeit, auf kooperative Geschäftsmodelle und deren Realisierung.

Glossar
Siehe : https://lernen-durch-erzaehlungen.org/blog/page/2/

Leseempfehlung
Karnitz 9 (Eigenverlag)

Das Lernprojekt „Sichtbarkeit! Für Kulturschaffende und Initiativen in der Mecklenburgischen Schweiz “ wird innerhalb des Programms Kultur.Gemeinschaften,  Neustart Kultur der Kulturstiftung und des Ministeriums für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten gefördert.