Die Energiewende ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Um die Klimaziele zu erreichen, müssen wir unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren und auf erneuerbare Energien umsteigen. Doch wie kann das gelingen? Wie können wir die Potenziale von Wind, Sonne und Biomasse nutzen, ohne die Umwelt zu belasten oder die Versorgungssicherheit zu gefährden? Und wie können wir die Bürgerinnen und Bürger an diesem Prozess beteiligen?
Das Bioenergiedorf Bollewick in Mecklenburg-Vorpommern zeigt, dass eine nachhaltige Strom- und effiziente Nahwärmeversorgung auf dem Land möglich ist. Bollewick ist ein kleiner Ort mit rund 400 Einwohnern im Müritzkreis, der sich zum Ziel gesetzt hat, mindestens so viel Strom und Wärme aus Biomasse zu produzieren, wie er selbst verbraucht. Dazu hat er zwei Biogasanlagen gebaut, die aus Gülle und Pflanzen Biogas gewinnen, das ein Generator in Strom verwandelt. Die dabei entstehende Abwärme wird über ein Nahwärmenetz an die Haushalte im Dorf verteilt. Außerdem nutzt Bollewick Solarenergie für die Warmwasserbereitung und Photovoltaik für den Eigenverbrauch.
Im Interview beschreibt Bertold Meyer, ehemalige der Bürgermeister von Bollewick und der Koordinator der Arbeitsgemeinschaft Bioenergie in Bollewick den Prozess der Umstellung . Er erzählt mir von den Anfängen der Initiative, den Herausforderungen und Erfolgen bei der Umsetzung und den Vorteilen für die Dorfgemeinschaft.