Was ist eine Bildungslandschaft?

Eine transformative Bildungslandschaft ist die Infra- und Beziehungsstruktur für (konnektivistisches) Lernen beim Machen. Transformation als (disruptiver) Projektprozess (Machen) ist das didaktische Zentrum. Es konzentriert sich auf informelles Lernen (reflektierendes, selbstbestimmtes und selbstorganisiertes Lernen) von emanzipatorischen und gestalterischen Kompetenzen, durch die von Institutionen, Bürger*innen und der regionalen Vernetzung Resilienzfähigkeit temporär erlangt wird.

Eine transformative Bildungslandschaft zielt auf die Wirkung des sozialen Kipppunktes Bildung. (I. Otto) Ihr wesentliches Moment ist die Generierung von transformativem und Transformationswissen. Ihre Nutzer*innen und Adressaten sind folgerichtig Entscheider*innen in Prozessen der Lebens- und Produktionsgestaltung.

Bestandteile der Infrastruktur sind (1) transformative Lernorte, die thematisch oder handlungsbezogen miteinander vernetzt sind. (2) eine digital gestützte Plattform, die Wissen für die regionalen Transformationen nutzbar macht und neues Wissen generiert. (3) ein regionales Kommunikationsnetz, das Themen setzt und Zusammenhänge und Verursacher- und Folgeketten deutlich macht.

Transformatives Lernen hat der Sache angemessen informelle Lernmöglichkeiten im Blick, die realweltlich sind, weil eben dort die Veränderungen stattfinden. Für Dinge, die gerade zum ersten Mal passieren, gibt es logischerweise keine Bildungsangebote – wenn überhaupt entstehen welche während des transformativen Lernens, sie sind aber flüchtig, schnell überholt. Informell zu lernen heißt, sich Situationen selbstbestimmt und selbstorganisiert als Lernsituationen zu erschließen, d.h. Lernziele für sich zu bestimmen und die Kompetenzentwicklung dahin anhand von lernhaltigen Momenten in der Situation zu versuchen. Beides ist eine eigene Kompetenz.
Einrichtungen des Lernens können also bestenfalls Lernarrangements anbieten, die auf lernhaltige Momente hinweisen, die in der Regel beim Machen be- oder entstehen. In diesem Sinn verstehen wir Lernorte als bewusst bezeichnete Orte der Transformationen mit lernhaltigem Potenzial und einem didaktischen Konzept, durch das sich Lernende ihren Lern-Ort aneignen. (Später: Möglichkeits-/Erlaubnisräume;; kollektive kulturelle Wandlungsprozesse

Der Begriff Lernraum öffnet die Lernorte hin zu komplexen Gestaltungsprozessen im Raum (geografischer oder Sozialraum) bzw. hin zu Lerntechnologien (Charakteristik des Internets, virtuelle Partner, Daten).

Wenn man sich verändern und an Veränderungen anpassen muss, dann ist alles in dieser Veränderung ein Lernort und eine Lernsituation. Das passiert alltäglich und der Mensch oder die Institution, der/die sich verändern/anpassen will, nimmt bewusst oder unbewusst die aktive Rolle ein, fähig und kompetent für das Leben in den Veränderungen werden zu wollen, am besten noch vorausschauend. In diesem selbstbestimmten und selbstorganisierten Lernen organisiert sich Mensch den Raum und die Situation als Lernarrangement. (Diese Annahme trifft ebenso auf Institutionen und Regionen (Sozialräume) zu. )

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