Atelier 17111 e. V.

So groß wie ein Fußballfeld ist die Backsteinscheune, in der sich das Atelier 17111 befindet; gelegen in Hohenbrünzow, einem kleinen Ort zwischen Demmin und Altentreptow. Ganz am hinteren Ende der Scheune von 1862 führt eine schwarze Metalltreppe hoch auf die Terrasse, von der aus man ins Atelier gelangt. Riesige Fenster lassen reichlich Licht hinein, um hier gemeinsam zu Kochen, zu Malen, zu Töpfern oder Seminare abzuhalten. 2019 haben Friedenand Wäschle, sein jüngerer Bruder Rüdiger und deren Onkel diesen neuen Teil der alten Scheune fertiggestellt, eine Zeitlang darin gewohnt, bis das frühere Gutsverwalterhaus zum Wohnen hergerichtet war. Unter dem Atelier befindet sich die Holzwerkstatt, in der Produktdesigner Friedenand und Tischler Rüdiger ihr Studio für Architektur, Bauplanung, Holzbau, Möbelbau und Produktgestaltung betreiben. Es gibt einen Holzbackofen und eine Töpferwerkstatt. Zwei Drehscheiben zum Töpfern und ein kleiner Brennofen, sowie eine alte Druckerpresse für Linol- und Holzschnitte stehen für kreative Arbeiten zur Verfügung. Auch Unterkünfte sind geplant – für Menschen, die diesen Ort ebenfalls mit Leben und Ideen füllen wollen.

Jedes Jahr im August findet das Workshopfestival „Formfeld“ auf dem Gutsgelände statt. Viele Menschen kommen an dem Ort zusammen, genießen kulturelle Darbietungen und lernen gemeinsam in Workshops. Die Themen reichen von Kunst, Musik und Theater über Architektur bis hin zur Landwirtschaft. Handwerklich und praktisch kommt man in den Austausch miteinander. Dabei sind Lernen und Wissensproduktion nicht hierarchisch organisiert, sondern der Ort wird für die gemeinsame Arbeit, Begegnung und zwischenmenschliche Beziehungen geöffnet.

Platz gibt es dafür genug. 14 Hektar groß ist das Gelände. Dieses war jahrhundertelang im Besitz der Grafen zu Schwerin, im Gutshaus auf der gegenüberliegenden Straßenseite war zu DDR-Zeiten eine landwirtschaftliche Berufsschule untergebracht. Mittlerweile wird es von der neuen Eigentümerfamilie saniert, die zusammen mit dem Verein Atelier 17111 e. V. dieses ursprünglich zusammengehörende Ensemble als Kultur-Gut Hohenbrünzow mitgestaltet.

Und so ist die riesige Anlage auch eine Art Experimentierfeld für gemeinschaftliches Lernen ohne Hierarchien, handwerkliche Arbeit, alternative Wohnmodelle, nachhaltige Lebensart. Immer wieder sind temporär Menschen auf dem Hof. Viele Menschen, die mit anpacken, braucht das Projekt, an dem man sich auch als Vereins- oder Fördermitglied beteiligen kann.

Kontakt:

Atelier 17111 e.V.
Hohenbrünzow 25
17111 Hohenmocker

E-Mail: mail@atelier17111.com
https://atelier17111.com/

Kunstkapelle Remplin – Peter Balsam

Fährt man von Teterow nach Malchin kommt man kurz vor letzterem rechterhand an einer Schmiede vorbei, die fast auffälliger ist, als der dann folgende Ort namens Remplin. Dessen Ortsbild verwirrt etwas durch Stilbrüche – auch die Kapelle, die vor einem Ensemble von Plattenbau und grauem, lädiertem Gebäude, dem vormaligen Schloss steht.

Es ist die Kunstkapelle der Mecklenburgischen Schweiz. Peter Balsam ist der Kurator und Küster – beides in ganz eigenem Sinn der Gegend. „Die Kunst ist eine Vermittlerin des Unaussprechlichen“ ist das Thema von Peter Balsam. Er meint das nicht belanglos und völlig frei für jeden falschen Ton und Pinselstrich. Er meint es in dem Sinn, dass Kunst helfen kann, etwas, was schon geschieht aber noch nicht gesehen und gedacht werden kann, ahnungsvoll zu erkennen. Und davon gibt es in der Region und darüber hinaus einiges – vieles davon reicht in die Zukunft, hat aber jetzt schon alltägliche Konsequenzen.

Als Peter Balsam vor 13 Jahren nach Remplin kam, früh geprägt von Barlach in Güstrow, entdeckte er die Kapelle; diese war desolat und schüchtern, so in genau der Verfassung, um von jedermann übersehen zu werden. Er machte sie schön, baute in altem Format innen aus, holte Musiker dazu, Maler und Fotografen und zu dem Schönen brachte er Leben hinzu. Mit Blick auf die Region und auf sich selbst formuliert er: Es ist schon ein Ding, wenn Fremde hierher kommen und nur weil sie Geld haben, in größerem und großem Umfang die Region gestalten. Das dickere Ding aber ist, dass hier in der Region sowenig eigene Ideen entstehen, die mit Beteiligung vieler der Region ein eigenes Bild geben.

Das eigene Bild schafft seine Konzertreihe im Sommer – mit Blues und Jazz, die Verbindung mit der Kultur-Schule Malchin und der Kunsthalle in Karnitz, die wechselnden Ausstellungen und die dauerhaften Interventionen.

Kontakt

Telefon: 0163 8693632

Schloßstraße 15, 17139 Remplin

Öffnungszeiten:

Montag Geschlossen
Dienstag 11:00–18:00
Mittwoch 11:00–18:00
Donnerstag 11:00–18:00
Freitag 11:00–18:00
Samstag 11:00–18:00
Sonntag 11:00–18:00

Bildhauerei Kathrin Wetzel

Einen Skulpturenpark hat Bildhauerin Kathrin Wetzel in ihrem Garten in Gessin nahe Malchin angelegt. Ihr künstlerisches Thema ist das Wunderwerk Mensch: So finden sich im Garten z. B. die Bronzefiguren „Kassandra“ und „Medusa“ sowie „Der Ochse und das Mädchen“. In ihrem Atelier mitten auf dem Gelände zeigt Kathrin Wetzel einige Büsten ihrer Serie „Die Schönheit des Verschiedenseins“, für die sie neun in Mecklenburg lebende Frauen und ihre Geschichten plastisch dargestellt hat. Grundsätzlich ist sie davon überzeugt, dass Bronzefiguren in den offenen Raum gehören. Stück für Stück hat sie dafür den alten Garten der Hofstelle freigelegt, ehemalige Grundmauern und Wege wieder sichtbar gemacht. In diesem Ambiente sollen die Figuren für Jedermann erlebbar sein, eingebettet zwischen alten Obstbäumen, Buchsbaumhecken und Stauden. Ein Stück weit möchte sie damit auch dem Hof, der seit den 1920er Jahren im Besitz der Familie ist, ihren Respekt und Anerkennung als Lebensgrundlage für die Familie widmen. Sieben Kinder hat Kathrin Wetzel hier großgezogen. Erst mit 40 Jahren hat sie sich endlich doch für ein Studium der Bildhauerei entschieden, der Wunsch war immer da. An der Rostocker Technischen Kunstschule bei Thomas Jastram absolvierte sie ihre Ausbildung. Seit 2012 arbeitet Kathrin Wetzel als freiberufliche Bildhauerin. Werke von ihr stehen auch im Schaugarten am Tiefwarensee in Waren/Müritz, außerdem gestaltete sie Bronzetafeln mit Christusworten aus dem Johannes-Evangelium, die den Mecklenburger Kapellenweg zwischen Moltzow und Gessin figürlich begleiten.

Kontakt:

Bildhauerei Kathrin Wetzel
Gessin 12 a I 17139 Basedow
Tel.: 0173-502479875
www.kathrin-wetzel.de
Instagram: kathrin_wetzel

Besichtigung nach Anmeldung von Mai bis Oktober

T30 e.V. Demmin

Seit 2018 gibt es den Verein, der sich Projekte in Kultur, Gesellschaft und Bildung in Demmin auf die Fahnen geschrieben hat. Der Name T30 steht übrigens für dessen Anschrift in der Treptower Straße 30. In dieser zentralen Lage versucht der Verein, auf Kunst und Kultur aufmerksam zu machen und gesellschaftliches Engagement zu fördern. Dabei sind der gemeinsame Austausch und die Vernetzung besonders wichtig. So hat das Team um Sarah Dittrich und Hannah Kuke ein Vereinsnetzwerk gegründet, um die Engagierten in Demmin zusammenzubringen. „Immerhin hat die Stadt laut Vereinsregister 70 Vereine“, sagt Hannah Kuke. „Auf die 10.000 Einwohner gerechnet, ist das schon sehr viel.“ Um diese alle sichtbarer zu machen und miteinander ins Gespräch zu kommen, finden regelmäßige Netzwerktreffen mit Weiterbildungsangeboten und Workshops zu verschiedenen Themen rund um das Vereinsleben statt. Aber auch viele andere Projekte hat der T30-Verein (https://www.t30-demmin.de/) schon ins Leben gerufen. Etwa ein Zeitzeugencafé zur Aufarbeitung der bewegten Geschichte der Stadt, insbesondere zum Ende des Zweiten Weltkriegs.
Bereits zweimal zählte der Verein auch zu den Neulandgewinnern (https://neulandgewinner.de/), wurde über das Programm der Robert-Bosch-Stiftung gefördert, um eine Anlaufstelle für ehrenamtliches Engagement in Demmin zu entwickeln und die Bürger für Beteiligungsprozesse und Mitsprachemöglichkeiten zu sensibilisieren. Auch kulturelle Aktivitäten in der Stadt gestaltet der T30 aktiv mit. So wurde der Kulturring Demmin (https://www.kulturring-demmin.de/) als Verbundprojekt des T30 e. V. mit dem Lübecker Speicher Demmin ins Leben gerufen, um die kulturell Aktiven aus Demmin zusammenzubringen, den Austausch zu fördern und Synergien zu nutzen. Neben einem regelmäßigen Kulturstammtisch werden Kunstaktionen organisiert und Künstlerstipendien vergeben. Dadurch wurden bereits mehrere Nicht-Demminer Künstler*innen für einen zweimonatigen Aufenthalt mit künstlerischem Wirken in die Stadt geholt. 2020 war der aus Südkorea stammende Performance-Künstler Minjae Lee in Demmin und hat seine Performance „Leerraum“ im Pavillion im Marienhain aufgebaut. Neun Tage lang füllte er dafür einen raumgroßen durchsichtigen Ballon – mit dem Einzigen, was beweist, dass er als Mensch existiert, dass er lebt: seinem Atem. Für den Künstler eine weitere Auseinandersetzung mit dem Thema Angst.

Ein Jahr später war die Autorin und Poetry Slammerin Theresa Steigleder Artist in Residence in Demmin. Sie ist noch heute mit der Stadt verbunden, gibt Schreibworkshops zum kreativen Schreiben. Auch andere Kreative lockt der T30 mit seiner Arbeit an: Annette Leipold hat neben dem Büro ihre eigene Nähwerkstatt eröffnet und gibt dort nun Kurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Mit der „Zentrale“ in der Treptower Straße 30 hat Sarah Dittrich noch mehr vor: Die alte Backstein-Remise im Hinterhaus soll Gemeinschaftsbüro mit Werkstatt-Atelier und Seminarraum für Vereine und gemeinnützige Akteure in Demmin werden. „Dort wollen wir den Vernetzungsgedanken und Informationsaustausch noch gezielter fördern. Im besten Fall entstehen hier neue Kooperationen und Projekte in der Stadt. Es darf gelernt und ausprobiert werden: Kunst, Handwerkskurse, Philosophie-Salons, Körpertherapien, vieles ist denkbar.“

Die Zukunft des Vereins ist immer auch abhängig von den aktuell laufenden Projekten mit der abhängigen Finanzierung. Ab Januar 2023 wird der T30 e.V. die Koordinationsstelle für Demokratie Leben in Demmin übernehmen. Auch das Kulturfloß auf der Peene befährt 2023 unter der Flagge des T30 e.V. wieder den Amazonas des Nordens und schippert zwischen Anklam und Kummerower See unterschiedlichste Musiker und Musikerinnen für Konzerte zu kleinen Wasserwanderrastplätzen, verwunschenen Waldgaststätten und Dorfgastronomien (https://www.t30-demmin.de/neues-projekt-kulturfloss-peene/).

Kontakt:
T30 e.V.
Treptower Str. 30
17109 Demmin
E-Mail: info@t30-demmin.de
www.t30-demmin.de

Sommergalerie Annette Mecklenburg

Kräftig leuchtende Farben prägen die Ölbilder von Annette Mecklenburg. Sie widmet der Entstehung ihrer Werke viel Zeit und Leidenschaft. Seit 25 Jahren lebt und arbeitet die Künstlerin in Klein Gievitz nahe Waren an der Müritz. Hier hat sie sich mit der eigenen kleinen Sommergalerie einen langgehegten Wunsch erfüllt.

Das Gelb der Sonne erfüllt nicht nur den Raum, sondern findet sich auch in nahezu allen Bildern der Künstlerin Annette Mecklenburg wieder. Es ist, wie eine besondere Verbindung zwischen dem natürlichen Element des Lichts, dem Material des Raums und den Bildern. Die Motive sind Frauen, meist einzeln, selten auch zu zweit. In sich ruhend wirkt jede, innehaltend für den Moment. Dennoch zeigen die Bilder sie in ganz individuellen Situationen, dem eigenen Umfeld. Frauen, mit denen sich die Künstlerin verbunden fühlt. Genau erklären kann sie es nicht. „Es gibt keinen Plan für ein bestimmtes Motiv, es ergibt sich.“

Schicht für Schicht trägt sie ihre Farben auf, die eine enorme Kraft entfalten. Auch der Zufall spiele manchmal eine Rolle, vieles sei jahrelange Erfahrung. Früher gefielen der gebürtigen Schwerinerin Ölbilder in den Museen überhaupt nicht. Viel zu dunkel waren sie ihr. Aber mit dem Kennenlernen des Expressionismus begeisterte sie sich dann für die Farben. Heute ist die Ölmalerei ihre große Leidenschaft, in die sie all ihre berufliche Zeit investiert. Firnis gibt den kräftigen Ölfarben eine besondere Tiefe und Brillanz, macht die Bilder unempfindlich und langlebig. „Manchmal braucht ein Bild ein Jahr, bis es richtig durchgetrocknet ist“, sagt sie. In ihrem Atelier über der Galerie arbeitet sie bisweilen über viele Wochen an zwei oder drei Bildern gleichzeitig.

Neben ihrer Arbeit als Künstlerin ist Annette Mecklenburg vor allem Familienmensch, hat mit ihrem Mann Christian drei Kinder großgezogen. 1996 zogen sie nach sieben Jahren Berlin, wo sie an der Hochschule der Künste studierte, aufs Land. Beim Radfahren durch Mecklenburg entdeckten sie die Region um Waren für sich. Sie kauften die Hälfte eines alten Bauernhauses und stellten sich der Herausforderung, das alte, kaputte Gemäuer zu renovieren.

Platz für ihre Malerei war zu diesem Zeitpunkt in einem Bauwagen, später in einem kleinen Raum im Wohnhaus. Seit knapp sechs Jahren findet ihr Atelier im lichten Geschoss über der Galerie Platz.

Schon lange hatte Annette Mecklenburg den Wunsch, einen eigenen Ausstellungsort für ihre Bilder zu gestalten, unabhängig zu arbeiten und für ihre Gäste und Betrachter präsent zu sein, „einen Ort zum Wohlfühlen, für mich und meine Besucher.“  Dafür haben sie und ihr Mann die zweite Haushälfte dazugekauft und mit natürlichen Materialien hergerichtet. Dort präsentiert sie nun jährlich ab Pfingsten ihre eigene Ausstellung, immer kombiniert mit Gastkünstlern, die mit ihren figürlichen oder plastischen Werken das Interieur passend ergänzen.

Kontakt:

Galerie Annette Mecklenburg
Klein Gievitz 10, 17192 Peenehagen
Tel.: 039934 7526
E-Mail: mail@kunstkucken.de
Geöffnet ab Pfingsten (zu Kunst offen) bis September
https://www.annettemecklenburg.de/

Papierziege Claudia Burmeister

Mit Gouachefarben, die entweder deckend oder lasierend angewendet werden können, Buntstiftzeichnung und gedruckten Strukturen empfindet sie Geschichten gestalterisch nach und macht sie dadurch auch visuell für Kinder erlebbar. Mehr als zehn Kinderbücher hat Claudia Burmeister auf diese Weise schon illustriert, dazu eine Reihe Schulbücher. Dabei war es reiner Zufall, dass 2014 ein Verlag ausgerechnet auf die Illustratorin aus der Mecklenburgischen Schweiz gestoßen ist. Mittlerweile arbeitet Claudia Burmeister, die ihre Illustrationen auch unter dem Künstlernamen Papierziege (https://www.papierziege.de/) anbietet, mit mehreren Kinderbuch-Verlagen fest zusammen. Aber Claudia Burmeister malt nicht nur für Kinder (und Erwachsene). „Als Illustratorin biete ich auch Workshops und Kurse an, in denen ich meine intuitive und experimentelle Arbeitsweise versuche, an Kinder im Vor- und Schulalter weiterzugeben. Dabei möchte ich vor allem die Liebe zu Büchern und Geschichten mit den Kindern teilen und den Beruf der Illustratorin vermitteln.“ Das Ausprobieren ist in ihren Workshops sehr wichtig. „Die Kursteilnehmer*innen sollen viel lieber zu einer eigenen Formensprache finden, als direkt ein fertiges Ergebnis vorzulegen“, sagt Claudia Burmeister.

Über 20 Jahre ist es nun her, dass sie selbst mit dem Zeichnen und Illustrieren angefangen hat. Dies jedoch schon auf einer weit höheren Ebene, als Schülerin der Grafikdesign-Schule in Anklam, die damals in einer stillgelegten Möbelfabrik untergebracht war. „Der Fokus während der Ausbildung lag auf dem Handwerk. Naturstudium, Fotografie, Siebdruck, Illustration, Schriftgestaltung – wir konnten alles ausprobieren. Es ging darum, einen Blick zu bekommen für Linien und Formen. Dafür hatten wir hervorragende Lehrer und Dozenten, wie Simone Waßermann, Harald Larisch und nicht zuletzt Gründer Otto Kummert“, erinnert sich Claudia Burmeister, die während des Studiums auch Kurzgeschichten von Franz Kafka illustriert hat.

Seit 2018 ist Claudia Burmeister nun Mitglied im Künstlerkollektiv POPPY FIELD (https://www.poppy-field.de/), einem Netzwerk von Illustratorinnen aus MV, die gemeinsam Illustrations-Projekte umsetzen. Seit vielen Jahren arbeitet sie außerdem mit dem Kultur- und Kunstverein Waren e.V. (http://www.kulturverein-waren.de/) zusammen, außerdem illustriert Claudia Burmeister regelmäßig für das VielSehn-Magazin (https://www.vielsehn.de/).

Wichtiges aktuelles und zukünftiges Projekt ist die eigene Galerie und Atelierwerkstatt, die gerade im Entstehen ist: Die „Alte Büdnerei 13“ ist eine Produzentengalerie, ein Atelier für Grafik und Illustration. Dort sollen regelmäßige Veranstaltungen stattfinden, wie Ausstellungen, Lesungen sowie Zeichenkurse als Einzelunterricht oder in Kleinstgruppen. Ab Frühjahr will Claudia Burmeister damit beginnen, die Galerie tageweise zu öffnen.

Kontakt:
Papierziege Claudia Burmeister
Straße der Einheit 4, 17139 Gielow
Galerie: Alte Büdnerei 13, Beethovenstraße 13, 17139 Gielow
www.papierziege.de, claudi@papierziege.de
Tel.: 039957299889

Gutshaus Waldberg

In einem ehemaligen Gutshaus von 1835 vor den Toren Demmins haben Simone und Markus Brentrup 2021 einen Concept-Store für mit Kunsthandwerk und Artikel kleinerer Label eingerichtet. Simone Brentrup hat hier ihr außerdem ihr kleines Nähatelier: Seit 2012 näht und verkauft die gelernte Arzthelferin selbstgeschneiderte Damenbekleidung. Mäntel aus schlichtem Wollfleece, geblümte Softshelljacken, bunte Kleider und Tuniken im skandinavischen Look hängen auf Kleiderstangen im Atelier. Unter dem Label „Froeken Frida“ verkauft sie diese mittlerweile weltweit über ihren Onlineshop. „Es ist verrückt zu wissen, dass meine Sachen auch in Korea oder Australien getragen werden“, sagt sie. Aus Gütersloh ist das Paar vor einigen Jahren in den Norden gekommen, wollten sich erst in Lübeck niederlassen, haben sich dann aber auch im benachbarten Mecklenburg umgesehen, wo sie schließlich sesshaft geworden sind.

Auf das Haus in Waldberg stießen sie aus Zufall. Eigentlich wollten sie sich noch einmal kleiner setzen, aber dann verfielen sie dem Charme des unscheinbaren Gebäudes. Vieles aus dessen nunmehr fast zweihundertjähriger Geschichte ist noch erhalten: Originale Bodenfliesen und die Veranda aus Holz,  der Dielenfußboden, die großen Flügeltüren im Erdgeschoss. Dort haben sie ein kleines Café eingerichtet – bei schönem Wetter kann man auch vor der Tür im Grünen sitzen. Im Caféraum präsentieren sie wechselnde Ausstellungen regionaler Künstler*innen, veranstalten Kulturabende, Lesungen, Workshops – kürzlich einer zum alten Handwerk des Spinnens. Immer wieder lassen sich die beiden Neues einfallen, Haus und Umfeld zu beleben, interessierte Gäste in ihrem Haus willkommen zu heißen.

Ein ausführlicher Beitrag über das Gutshaus und seine Menschen ist erschienen in Ausgabe 2 des VielSehn-Magazins.

Adresse
Gutshaus Waldberg
Waldberg 1
17109 Demmin

Stöberzeiten
mittwochs – samstags 10:00 – 17:00 Uhr
Café: ab April Freitag & Samstag
mittwochs ab 16.00 Uhr: Handarbeitstreffen mit Spinnen, Häkeln und Stricken

Aktuelle Veranstaltungen im Gutshaus Waldberg finden sie hier.

Büdnerei Lehsten

Seit Jahren ist die Büdnerei Lehsten ein bekannter Kulturort in der Region. Im Innenhof finden im Sommer Kulturveranstaltungen, Feste und Hochzeiten statt. „Wir haben uns praktisch in ein gemachtes Bett gesetzt“, sagt Johanna Bantzer und spricht auf die Jazzkonzerte an, die die Vorbesitzer hier bereits seit Jahren veranstaltet sowie die Ferien- und Gästewohnungen, die sie hier eingerichtet haben. In diese Fußstapfen ist die Schauspielerin zusammen mit drei anderen Theaterfreunden getreten. 2018 haben sie die Büdnerei übernommen und beleben diese weiterhin kulturell. Lesungen, Konzerte und Theateraufführungen veranstalten sie im kleinen Theatersaal. Hochzeiten finden auf dem Gelände statt. Das Gästehaus wird für Team-Events gebucht.

„Zu Anfang haben wir hier ganz viel selbst gemacht, bei Festen auch schon mal gekellnert, an der Bar geholfen, gekocht. Mittlerweile versuchen wir, uns da wieder etwas zurückzunehmen.“ Seit Ostern 2022 gibt es Pächter für das kleine Restaurant, das nun „Büdneria“ heißt und in dem regionale Speisen serviert werden. Drei Angestellte helfen im Garten und in der Werkstatt, bei der Verwaltung der Ferienwohnungen und in der Buchhaltung. „Durch das touristische Angebot erlauben wir uns die Freiheit, hier Künstler zu beherbergen, einen Workspace für Theaterleute, Drehbuchautoren, Schauspieler zu schaffen, Proben in einem besonderen Umfeld zu ermöglichen.“ All das entsteht durch das große Netzwerk der vier. So sind in Lehsten auch schon kleine Filme für die Berliner Volksbühne gedreht worden, die später dort gezeigt wurden.

Ein Selbstläufer ist die Bespielung des Geländes jedoch nicht. Zwar gäbe es genügend Inhalte mit der ihr eigens dafür gegründeter Verein „Kultur-Kolchose Lehsten“ für Programm sorgt, aber die Gäste kämen nicht automatisch. Es sei viel los in der Region, mit vielen fantastischen Angeboten. Da bestehe die Herausforderung vor allem darin, die Nische zu finden und das eigene Profil nach außen zu schärfen. „Die Künstlerinnen und Künstler sollen gerne nach MV kommen und der Region etwas dalassen. Eine Ausgewogenheit darin zu finden, dass beide Seiten profitieren von dem Austausch, das wäre unser Ziel.“

Besonders wichtig sei die Vernetzung. Mit der „Lehstener Kultur-Alternative“, dem zweiten Kulturverein im Ort, funktioniere das sehr gut. Man unterstütze sich gegenseitig, die Zusammenarbeit sei toll. „Das ist ein großes Glück“, sagt Johanna Bantzer. Sie ist davon überzeugt, dass sie sich bei den Einheimischen besondere Mühe geben müssen. Und so versuchen sie als Neubürger hier nun auch in allen Bereichen Fuß zu fassen: Die Eier gibt’s vom Nachbarn, der Klempner kommt aus dem Ort, Oster- und Weihnachtsmärkte werden vor allem für die Menschen aus der Region organisiert.

Aber was treibt nun vier Theaterleute aus der Großstadt nach MV? Eine kleine Verbindung gibt es da, wenngleich diese eher zufällig ist: Die Familie von Theaterregisseur Alexander Eisenach, einer der Vier im Bunde, kommt ursprünglich aus Neubrandenburg. Zusammen mit den drei anderen bringt er nun die große Theaterwelt ein Stück weit auch ins beschauliche Mecklenburg, nach Lehsten mitten im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte.

Mehr lesen über die Büdnerei Lehsten in Ausgabe 3 des VielSehn-Magazins (https://www.vielsehn.de/).

Kontakt:

Büdnerei Lehsten
Friedrich-Griese-Straße 31, 17219 Lehsten (OT Möllenhagen)
Tel.: 039928 5639 (Di – Fr 10 – 12 Uhr)
Mail:  kontakt@buednerei-lehsten.de
www.buednerei-lehsten.de

Gastronomie „Büdneria“, Tel.: 01579 2502 868 (Anruf nur über Whats app)
Öffnungszeiten: Fr. und Sa. ab 17:00h, So. ab 15:00h

Kultur.schule Malchin

Kulturschule

Raumgreifend ist diekultur.schule in Malchin in zweierlei Hinsicht: Sie lädt Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus der Mecklenburgischen Schweiz ein, zieht sich nicht in die lokale Ecke Malchins zurück. Und sie sagt in etwa: „Die Menschen müssen an die frische Kulturluft“. An die Luft der gesamten Kultur!

In der Oberstadt von Malchin – in der Nähe vom Zachow – bündelt sich die Kultur in Form von verschiedensten Angeboten. Initiiert von der Regionalmusikschule Malchin findet Kunst, Literatur, Schauspiel, Musikbindet aber auch Kulturpartner zusammen: die Kunstkapelle Remplin und die Kunsthalle in Karnitz zum Beispiel und ermöglicht Verbindungen und Bindungen untereinander durch Coworking Möglichkeiten und die freizügige Bereitstellung der räumlichen und technischen Infrastruktur für denkbar alle soziokulturellen Initiativen in der Region. Über allem schwebt das Versprechen: hier findet ihr Empathie und Qualität, hier erlebt mensch seine eigenen künstlerischen Übungen mit Lust. Und dann ist noch ein subversiver Gedanke im Spiel: Wenn sich die Region als Kulturlandschaft beschreibt, dann reichen ihr die topografischen Namen von alten Orten und Kulturdenkmälern nicht.

Luftaufnahme des Picknick-Konzerts der Kultur.schule im Sommer

Die Kulturlandschaft soll leben. Und das ist heute mit den Events und den Schülerinnen und Schülern, die mit der künstlerischen Kreativität und den kulturellen Gestaltungsfähigkeiten auch Zukunftsbilder entwerfen können.

03994-223232
www.kultur.schule
info@kultur.schule
www.instagram.com/kultur.schule

Adresse: Warener Str. 2a, 17139 Malchin, Deutschland