Khanmigo: KI-basierter Tutor für individuell angepasste Lernerfahrungen

Die Khan Academy hat mit Khanmigo einen personalisierten KI-gestützten Lernhelfer entwickelt, den ausgewählte Personen seit kurzem in einem Pilotprojekt testen können.

“GPT-4 on Khan Academy” twittert, am 14. März 2023, Salman Khan, der Gründer der Khan Academy. Verlinkt in dem Tweet zu einem Video, in dem er ankündigt, dass die Khan Academy nun einen GPT-4-basierten Lernhelfer anbietet. Einen KI-gestützten Assistenten, der sowohl als virtueller Tutor für Schüler und Schülerinnen als auch als Unterrichtsassistent für Lehrende fungiert. Khanmigo nennt sich das Ganze und ist eine Wortschöpfung aus dem Namen “Khan” und dem spanischsprachigen Wort “amigo” für Freund.

Wenn du jetzt denkst, das sei cool, weil dieser Freund, dir die Beantwortung von Fragen abnimmt und Lösungen ausarbeitet, liegst du falsch! Khanmigo ist nicht als Antworttool, sondern als Lernhilfe auf Basis einer sog. künstlichen Intelligenz (KI) konzipiert. Im Gegensatz zu ChatGPT, das versucht, dir so ziemlich jede Frage im Chatmodus, wie der Name schon sagt, zu beantworten, gibt dir Khanmigo nur Hinweise, um dir zu helfen, selber die richtigen Antworten zu finden. Du kannst dir das bei Khanmigo quasi als ein “Gespräch” mit einer Art von Chatbot vorstellen, also einem textbasierten Dialogsystem, das dir durch Hinweise und Fragen bei der Lösung von Aufgaben auf die Sprünge helfen soll. Wie das funktioniert, soll die Khanmigo-Demonstration in dem nachfolgenden Video verdeutlichen.

Khanmigo im Einsatz

Vorteile von Khanmigo

Die Khan Academy bot bislang auf ihrer Plattform Videos an, in denen ein Dozent oder eine Dozentin vorrechnet und erklärt, wie eine Aufgabe gelöst wird, wie beispielsweise in dem Video: Umwandeln Prozent zu Dezimalzahl.

Mit GPT-4 hat die Khan Academy einen virtuellen Tutor integriert, der u. a. die Zielgruppe Lernende unterstützt auf ihrem Weg zur Ausarbeitung einer Aufgabenlösung, mit Tipps, wie man eine Aufgabe zu lösen beginnt oder mit  Echtzeit-Feedback zu Lösungsansätzen über einen textbasierten Chat, der auf GPT-4 aufsetzt.

Quelle: Khan Academy, URL: Khanmigo Education AI Guide | Khan Academy, abgerufen am 12. April 2023

Die Antwort auf eine Frage kann derart mit Hilfe KI-gesteuerter Personalisierung individuell auf einen Lernenden zugeschnitten werden, genau in dem Moment, wo er eine Lösung entwickelt. Genauso werden Lehrende unterstützt, die ihren Unterricht planen wollen. Sie sollen dann unter anderem die Frage beantworten, ob die Lernenden bereits Vorkenntnisse zu einem Thema haben, was zu einer Art interaktivem Chatdialog führt.

Quelle: Khan Academy, URL: Khanmigo Education AI Guide | Khan Academy, abgerufen am 12. April 2023

Diese interaktiven Textchats aus den Beispielen zeigen, dass der virtuelle Tutor quasi “nachfragt”, konkretisieren hilft oder mit Tipps reagiert, aber nicht so aufgesetzt worden ist, dass er fertige Lösungen generiert, sondern so programmiert ist, dass gewisse Rahmenbedingungen befolgt werden.

Quelle: Khan Academy, URL: Khanmigo Education AI Guide | Khan Academy, abgerufen am 12. April 2023

Nachteile von Khanmigo

Künstliche Intelligenz hat viel Potenzial, aber sie kann auch halluzinieren, sagt Khan. Sie erfinde manchmal Tatsachen und verstehe die Mathematik nicht immer richtig. Zudem könnten Schüler*innen versuchen, unangemessene Dinge mit Khanmigo zu tun. 

Dies führt Khan auch an, um zu begründen, weshalb Khanmigo derzeit nur für eine kleinere Gruppe von Pädagogen, Eltern von Studierenden und Spender*innen zugänglich ist, die Khanmigo während der Pilotphase testen dürfen.

Wer selber Khanmigo testen möchten, hat die Möglichkeit, sich in eine Warteliste einzutragen und wer dann tatsächlich ausgewählt wird, hat monatlich mindestens 20 US-Dollar zu spenden, um dabei zu sein. Angeboten wird außerdem ein Newsletter von Khan Labs, die zuständig sind für die KI, Updates über KI und zukünftige Testmöglichkeiten bei der Khan Academy.

Bisher kannte man die Khan Academy als gemeinnützige Organisation, die jedem Menschen an jedem Ort eine kostenlose, erstklassige Bildung ermöglichen will. In Bezug auf Khanmigo ist das leider noch nicht so, wird aber hoffentlich auch frei zugänglich werden.


Die Khan Academy ist eine gemeinnützige Organisation, die das Ziel verfolgt, kostenlose, erstklassige Bildung für jeden und überall anzubieten. Via Online-Plattform bietet sie kostenlose Lernvideos zu den Themen Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik, Wirtschaft, Kunst und Geisteswissenschaften an. Gegründet wurde die Khan Academy 2008 von Salman Khan. Finanzielle Unterstützung erhält sie von der Bill and Melinda Gates Stiftung, Google.org, AT & T, Bank of America, Novartis Pharma AG und anderen mehr (vgl. Unsere Finanzen).
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Zusammenfassung

Mit GPT-4 hat die Khan Academy einen virtuellen Tutor integriert, der u. a. die Zielgruppe Lernende unterstützt auf ihrem Weg zur Ausarbeitung einer Aufgabenlösung, mit Tipps, wie man eine Aufgabe zu lösen beginnt oder mit  Echtzeit-Feedback zu Lösungsansätzen über einen textbasierten Chat, der auf GPT-4 aufsetzt.

Links zu weiterführenden Informationen


Update vom 31.05.2023

Sal Khan stellt den KhanMigo bei einem TED-Talk vor

Wie man die Untertitel sich in deutscher Sprache anzeigen lassen kann, erklären wir hier.


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