Dürre und Wasserverbrauch: Landwirte im Fokus der Bundesländer

Trockene Gräser im Vordergrund auf einer Düne. Im Hintergrund das Meer

Die zunehmende Häufigkeit von Dürreperioden in Deutschland führt zu einer Neubewertung des Wasserverbrauchs in der Landwirtschaft. Mehrere Bundesländer planen, landwirtschaftliche Betriebe stärker zur Kasse zu bitten und damit den Druck auf diese zu erhöhen, Wasser zu sparen.

Bisher waren landwirtschaftliche Betriebe oft von den Gebühren für die Wasserentnahme ausgenommen oder erhielten sogar Teile des Geldes als Ausgleich für einen geringen Einsatz von Düngemitteln. Doch das Klima ändert sich, und mit ihm die Verfügbarkeit von Wasser. „Durch den Klimawandel sind Dürren in Europa deutlich wahrscheinlicher und auch intensiver geworden“, sagt Klimaforscher Fred Hattermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.

Wasserentnahmegebühren: Ein neuer Trend?

In einigen Bundesländern wie dem Saarland, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen ist die Wasserentnahme für die Landwirtschaft bereits kostenpflichtig. Die Preise variieren dabei zwischen 0,7 Cent und 2 Cent pro Kubikmeter. Andere Bundesländer wie Rheinland-Pfalz, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Hessen diskutieren über die Einführung solcher Gebühren.

In Rheinland-Pfalz soll das geplante Gesetz Anfang 2024 in Kraft treten. Für einen Kubikmeter Grundwasser sollen sechs Cent, für einen Kubikmeter Oberflächenwasser 2,4 Cent fällig werden. In Bayern ist die Einführung einer solchen Abgabe nach der Wahl im kommenden Jahr geplant.

Die Folgen der Dürre

Die Auswirkungen der anhaltenden Trockenheit in Deutschland sind deutlich sichtbar. Im Harz wurden in den letzten Jahren über 80 Prozent des Fichtenwaldes zerstört, hauptsächlich, weil die Bäume aufgrund von Wassermangel anfällig für Schädlingskäfer sind.

Auch in anderen Ländern wie Frankreich sind die Auswirkungen der Dürre spürbar. Dort mussten in einigen Regionen Krisenzustände ausgerufen werden, die die Bewässerung von Pflanzen durch Landwirte einschränken und auch Ausfälle in der Wasserversorgung verursachen.

Zukünftige Wasserversorgung sichern

Neben der Einführung von Wasserentnahmegebühren versuchen die Bundesländer auch auf anderen Wegen, ihre zukünftige Wasserversorgung zu sichern. Mecklenburg-Vorpommern plant beispielsweise, durch die Restaurierung von Mooren oder breiteren Randstreifen an Äckern mehr Wasser in der Fläche zu behalten. Das niedersächsische Umweltministerium unterstützte zuletzt Vorhaben, die die Wasserwirtschaft an den Klimawandel anpassen wollen, mit 8,2 Millionen Euro.

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