Besser fotografieren mit dem Smartphone für private und berufliche Zwecke (Teil 2)

Mit Fotos persönliche Erlebnisse festzuhalten oder eine professionelle Präsenz im Internet und auf Social Media aufzubauen, wird heutzutage immer leichter. Aktuelle Smartphone-Kameras ermöglichen es, ausdrucksstarke Fotos aufzunehmen. Wie du mit ein paar Tipps bessere Aufnahmen machen kannst, erfährst du hier.

Von Zoom über Kamera-Modi bis zu den Kameraeinstellungen bietet ein Smartphone viele Möglichkeiten gute Fotos zu machen. Manche Funktionen sind allerdings nicht so einfach zu finden, weshalb wir uns in Teil 1 der Blogreihe zum Thema „Besser fotografieren mit dem Smartphone für private und berufliche Zwecke“ genauer angeschaut haben, wie das gelingt. Wie man zu den Kameraeinstellungen gelangt und darüber Funktionen wie Rastertypen für den Goldenen Schnitt aktiviert, Temperatur und Helligkeit anpassen kann oder den Porträt- oder Nachtmodus einsetzt, am Beispiel des Pixel 6a, einem Android-Smartphone, um bessere Bilder aufzunehmen.

In Teil 2 der Blogreihe stellen wir Funktionen und Features vor, die sich im alltäglichen praktischen Einsatz eines Smartphones als hilfreich erweisen. Wir geben einerseits Tipps für bessere Fotos mithilfe der Top-Foto-Funktion oder der Auswahl des Fotoformats. Andererseits auch Tipps, wie du komfortabler fotografieren kannst, indem du Sprachbefehle einsetzt beim Fotografieren. Das sind die Themen im Einzelnen:

  1. Finde deine beste Aufnahme mit Top-Foto
  2. JPEG oder RAW? Welches Format du wählen solltest
  3. Wie du störende Kamerageräusche bei der Aufnahme vermeidest
  4. Google Assistant – dein persönlicher Helfer beim Fotografieren

Finde deine beste Aufnahme mit Top-Foto

Eine große Auswahl an Fotos zu haben ist immer gut, weil du hinterher die beste Aufnahme oder dein Lieblingsfoto herauspicken kannst. Bei dem Pixel gelingt dir das mit der Top-Foto-Funktion, einer Funktion in der Kamera-App zum Aufnehmen von bewegten Fotos bzw. Serienaufnahmen. Die Top-Foto-Funktion hilft dir ein gutes Foto zu machen, selbst wenn sich der Gesichtsausdruck, die Augen des Motivs, die Haltung oder die Beleuchtung ändert, sobald du auf den Auslöser tippst.                                            

Wozu Top-Foto gut ist

Mit Top-Foto gelingen dir bessere visuelle Darstellungen, weil die Top-Foto-Vorschaufunktion dir hilft, die perfekte Aufnahme zu finden, auch nachdem ein Foto aufgenommen worden ist. Die Top-Foto-Funktion eignet sich deshalb ebenso gut für Motive, die sich bewegen, weil du nach der Aufnahme in der Vorschau den besten Moment aus einer Bewegung auswählen und abspeichern kannst. 

Was Top-Foto bedeutet

Top-Foto bedeutet, dass du bei dieser Funktion nur einmal auf den Auslöser tippst und damit mehrere Bilder in Serie aufnimmst. Diese Aufnahme schließt außerdem ungefähr 1,5 Sekunden vor und nach dem Drücken des Auslösers visuell ein. Nach dem Auslösen wird dir anhand von Faktoren wie Gesichtsausdruck, offenen Augen, Lächeln usw. die beste Aufnahme angezeigt. Diese Analyse und Auswahl des besten Fotos erfolgt ohne dein Zutun. Wenn du das Bild öffnest, um die Fotodetails anzuzeigen, kannst du dir mit einer Fingerbewegung nach links oder rechts das empfohlene Bild anzeigen lassen oder wieder zum Originalbild zurückkehren.

Top-Foto aktivieren – so geht’s

JPEG oder RAW? Welches Format du wählen solltest

Visuelle Inhalte liegen im Trend. Wer viele Fotos zur Erinnerung oder für berufliche Zwecke zum Teilen auf Facebook & Co. auf Social Media machen möchte, kann dafür das komprimierte JPEG-Format mit geringer Dateigröße nutzen. Liegt dir mehr daran, ein Foto mit höherer Bildqualität zu erhalten, ist das RAW-Format besser, weil du Aufnahmen in diesem Format mit einer Bildbearbeitungssoftware besser nachbearbeiten kannst.

Was JPEG und RAW bedeutet

JPEG bezeichnet ein Format zum Speichern deiner Bilder auf dem Smartphone. Stellst du das JPEG Foto-Format in den Einstellungen der Kamera-App ein, werden die Rohdaten deiner Aufnahme bearbeitet, komprimiert und als JPEG-Datei gespeichert. Du erkennst das Format daran, dass die Bilddatei mit der Erweiterung .jpg oder .jpeg abgespeichert ist. JPEG-Dateien haben den Vorteil, dass ihre Dateigröße kompakter ist und du weniger Speicherplatz dafür auf deinem Smartphone benötigst. Das kompakte Format lässt sich außerdem besser teilen auf Social Media und benötigt weniger Ladezeit auf Websites. Der Nachteil von JPEG besteht darin, dass die Komprimierung von einer Software durchgeführt wird. Hierdurch können Farbfehler entstehen, wie etwa ein Farbstich oder die Farben sind zu flach oder zu kräftig.

Info: Was JPEG / JPG

JPG ist die Abkürzung für Joint Photographic Experts Group, einen Zusammenschluss von Firmen und Forschungsinstituten, der 1992 diesen Standard für das Speichern digitaler Bilder festgelegt hat.
Weil Dateinamen immer auf 3 Buchstaben enden, wird JPEG abgekürzt zu JPG.
Komprimierung bedeutet, dass mathematische Verfahren greifen, die die Datenmenge beim Erstellen einer Bilddatei reduzieren. Die Stärke des JPG-Formates ist, dass die Logik für die Komprimierung an die Besonderheiten digitaler Fotos angepasst ist, d.h., sie ist geeignet für
– Bilder mit dem Farbumfang von 16,7 Millionen Farben (aus je 256 Stufen für rot, grün und blau)
– Bilder mit eher kontinuierlichen Farb- und Helligkeitsübergängen zwischen benachbarten Bildpunkten, wie es für Fotos typisch ist.
Die Komprimierung funktioniert in Abhängigkeit vom Motiv unterschiedlich gut; detailreiche Bilder lassen sich schlechter komprimieren als solche mit großen, schwach konturierten Flächen.

RAW meint ein Dateiformat, bei dem Bilder mit der Erweiterung .dng abgespeichert werden. Das englische Wort “RAW” bedeutet “roh”. RAW-Dateien enthalten keine Informationen zu Weißabgleich, Sättigung usw. Nimmst du Bilder im RAW-Format auf, werden die Daten nicht komprimiert. RAW-Dateien sind nicht zum direkten Teilen gedacht auf Instagram, Facebook  & Co, sondern zur Nachbearbeitung von Aufnahmen mit Bildbearbeitungsprogrammen. RAW-Dateien werden deshalb auch als “unentwickelte Negative” bezeichnet, die erst durch Nachbearbeitung der Rohdaten durch Kontraständerung, Schärfe – oder Rauschkorrektur usw. zu einem schönen fertigen Foto werden. Wer die Kontrolle über seine Bilder behalten und Qualitätsverluste vermeiden möchte, sollte das RAW-Format wählen. In der Regel nutzen es Profi-Fotografen und -Fotografinnen, die sich Zeit für eine Nachbearbeitung nehmen. In der Regel benötigt es außerdem RAW-Konverter zur nachträglichen Bearbeitung, also spezielle Bildbearbeitungsprogramme, um RAW-Formate direkt zu bearbeiten.

JPEG vs. RAW

Für die meisten Zwecke reicht das JPEG-Format. Insbesondere wird das JPEG-Format häufig für Sozial-Media-Aktivitäten genutzt, aus den folgenden Gründen:

  • Kleinere Dateigröße: JPEG-Dateien sind komprimiert, das bedeutet, sie haben eine kleinere Dateigröße. Dies erleichtert das Hochladen und Teilen auf Social-Media-Plattformen.
  • Kompatibilität: JPEG ist ein weithin unterstütztes Format, das auf fast allen Geräten und Plattformen angezeigt werden kann. Dies macht es zu einem praktischen Format zum Teilen von Bildern in sozialen Medien
  • Hochwertige Bilder: JPEG-Dateien können ohne großen Verlust an Bildqualität komprimiert werden, was sie ideal für die Weitergabe hochwertiger Bilder in sozialen Medien macht.
  • Von Social-Media-Plattformen empfohlen: Social-Media-Plattformen wie Facebook und Twitter empfehlen die Verwendung des JPEG-Formats für Bilder. Sie haben auch spezifische Richtlinien für Bildgrößen und Dateitypen, einschließlich JPEG.

Das RAW-Format wird für die Fotografie verwendet wird, wenn eine höhere Bildqualität erforderlich ist. Für die Verwendung des RAW-Formats sprechen die folgenden Gründe:

  • Mehr Details erfassen: RAW-Dateien erfassen und speichern die meisten Details und sind damit optimal für die Bearbeitung geeignet, da sie über mehr Informationen verfügen, mit denen du arbeiten kannst. Dies ist einer der größten Vorteile von RAW-Aufnahmen.
  • Schatten und Lichter wiederherstellen: RAW-Dateien verzeihen sehr stark unter- oder überbelichtete Bereiche. Sie ermöglichen es dir, Schatten und Lichter bei der Nachbearbeitung wiederherzustellen, ohne dass ein körniges Rauschen entsteht.
  • Höhere Qualität: Das RAW-Format bietet eine höhere Qualität als komprimierte Dateiformate wie JPEG. Bei einem komprimierten Dateiformat wie JPEG nimmt die Kamera automatisch mehrere Anpassungen am Bild vor, was zu einem Qualitätsverlust führen kann.
  • Mehr kreative Möglichkeiten: RAW-Dateien sind wie digitale Negative, die du entwickeln kannst. Sie bieten dir mehr kreative Möglichkeiten für deine Fotos. Du kannst die Belichtung, den Weißabgleich und andere Einstellungen in der Nachbearbeitung anpassen, um das von dir gewünschte Aussehen zu erzielen.
  • Unbearbeitete Datei: RAW-Dateien sind im Wesentlichen eine leere Leinwand, die Daten stehen für die Anpassung in ein endgültiges Bild bereit, wobei die von dir vorgenommenen Anpassungen einen größeren Einfluss auf das endgültige Bild haben, als wenn du mit einer JPEG-Datei arbeiten würdest.

Zusammenfassung

Wer Fotos für berufliche Zwecke erstellt, hat oft andere Auswahlkriterien, als Hobbyfotografen. Willst du als kleine Unternehmer*in ohne Medienteam und Profifotografen visuelle Inhalte erstellen, ist oft die Zeit ein kritischer Faktor, wenn du viele Fotos erstellen willst, aber eigentlich stärker an deinem Produkt arbeiten möchtest. In dieser Situation ist das JPEG-Format zu empfehlen, weil es aufgrund seiner geringeren Dateigröße, Kompatibilität, hochwertigen Bilder und Empfehlungen von Social-Media-Plattformen für Social-Media-Aktivitäten bevorzugt wird. 

Ist Fotografie deine Leidenschaft, um Fotos mit hoher Bildqualität zu erhalten, ist das RAW-Format die bessere Wahl. Denn mit dem RAW-Format kannst du bei deinen Fotos mehr Details erfassen oder Licht und Schatten wiederherstellen usw.

Standardmäßig werden Aufnahmen mit Pixel im JPEG-Format gespeichert. Wenn du dich noch nicht für ein Format entscheiden kannst, nutze bei dem Pixel anstelle des JPEG-Formats, die Funktion JPEG und RAW, dann stehen dir beide Optionen zur Verfügung. Achte dann darauf, dass das Smartphone genügend Speicher hat! Überlege dir bei RAW-Dateien vorab auch, was du zusätzlich brauchst, um diese „unentwickelten Negative“ bzw. Dateien im .dng-Format bearbeiten zu können, weil zum Beispiel Bildbearbeitungsprogramme, die du dafür nutzen kannst, oftmals mit Zusatzkosten verbunden sind.

RAW/JPEG-Formate aktivieren – so geht’s

Um die Funktion zu nutzen, öffne die Kameraeinstellungen > Weitere Einstellungen > Erweitert und aktiviere die Funktion “RAW/JPEP”-Steuerung. 

Öffnest du die Kamera-App, um ein Foto aufzunehmen, kannst du nun in den erweiterten Kameraeinstellungen auswählen, ob du die Funktion „Nur JPEG“ oder die Funktion „RAW und JPEG“ aktivieren möchtest.

Foto-Format einstellen
JPEG /RAW Format

Wie du störende Kamerageräusche bei der Aufnahme vermeidest

In manchen Situationen kann es sinnvoll sein, wenn das Smartphone kein nerviges Auslösegeräusch bei der Aufnahme macht, wie zum Beispiel bei Theateraufführungen oder Tierbildaufnahmen. Ausstellen kannst du den Auslöseton über die Einstellungen in der Kamera-App. Öffne die Kamera-App, tippe auf den Abwärtspfeil bei dem Symbol Kamera-Einstellungen und unter weitere Einstellungen findest du die Funktion „Kameratöne“ und einen Schieberegler zum An- und Ausstellen des Auslösetons.

Kameratöne
Kameratöne einstellen

Google Assistant – dein persönlicher Helfer beim Fotografieren

Hey Google

Das Pixel bietet dir die Möglichkeit, ein Foto mit dem Google Assistant aufzunehmen. Du kannst sagen „Hey Google, mache ein Foto“ oder „Hey Google, mache ein Selfie“. Der Google Assistent öffnet auf deinen Sprachbefehl hin die Kamera-App des Telefons und macht ein Foto. 

Wozu „Hey, Google mach ein Foto“ gut ist

Der Vorteil der Verwendung des Befehls „Hey Google, mach ein Foto“ besteht darin, dass Benutzer mit der Stimme ein Foto oder ein Selfie aufnehmen können. Diese Funktion ist besonders nützlich, wenn du schnell ein Foto aufnehmen möchtet, ohne erst durch die Menüs des Telefons navigieren zu müssen. 

Ab und an „Gesicht“ zu zeigen, ist kann wichtig sein, um mit Selbstporträts ein Unternehmen zu repräsentieren, den oder die Macher*in hinter einem Produkt zu zeigen oder eine Eventteilnahme zu dokumentieren. Das hilft, um Einblicke zu geben, die Identifikation zu verbessern, die Authentizität zu erhöhen oder zu zeigen, dass du auf einer Veranstaltung ansprechbar bist und mehr. Im privaten Bereich dienen Selbstporträts oft dazu, ein bestimmtes Image von sich aufzubauen, zu dokumentieren, wie man das eigene Leben gestaltet usw. Für Selbstporträts kannst du die Selfie-Funktion nutzen, um dich mit der Frontkamera aufzunehmen. Allerdings passiert es allzu oft, dass der Arm im Bild zum Hauptmotiv wird, weil du auf Armlänge fotografieren musst, um den Auslöser der Kamera-App noch betätigen zu können. In solch einer Situation kann der Google Assistent hilfreich sein. Du stellst das Smartphone auf ein Stativ oder einen festen Untergrund, positionierst dich und nimmst dich mit der Rückkamera auf via „Hey, Google, mache ein Foto“. Variiere bei Selbstporträts auch mal die Einstellungsgröße. Zeige dein Gesicht in Großaufnahme oder etwas mehr von deiner Person, mit einer Nahaufnahme, die dich vom Kopf bis zur Mitte deines Oberkörpers zeigt.

„Hey, Google“ aktivieren – so geht’s

Aktiviere Voice Match, damit du mit deiner Stimme und „Hey Google“ ein Foto aufnehmen kannst. Öffne dazu am Smartphone die Einstellungen > Google Dienste und Einstellungen > Einstellungen für Google-Apps > Google Suche, Google Assistent und Spracheingabe > Google Assistent, Hey Google, Voice Match > Hey Google & Voice Match, Hilfe von Google Assistent per Sprachbefehl. Aktiviere die Funktion „Hey Google“ und bringe dem Assistenten bei, deine Stimme zu erkennen. Das ist eine kleine Anwendung, die dich bei der ersten Aktivierung am Smartphone durch den Stimmaufnahmeprozess führt. Du musst dann ein paar Sätze nachsprechen, die dir am Screen angezeigt werden, wie zum Beispiel: „OK Google, wie wird das Wetter morgen?“ oder „Hey Google, starte einen Anruf“ usw. 

Ist Voice Match aktiviert, kannst du per Spracheingabe den Selbstauslöser für Fotoaufnahmen nutzen. Probiere es einfach aus und sage: „Hey Google, mache ein Foto!“. Dadurch öffnet sich die Kamera-App und ein kurzer Countdown startet, bevor der Selbstauslöser eine Aufnahme macht.

Hey Google in Aktion


Empfohlene Beiträge