Skip to content

Moorbauer

Kneipe
Konzerte
Restaurant
Regionale Küche
Coole Kneipe, alternatives Restaurant, traumhafte Lage.

Coole Kneipe, alternatives Restaurant, traumhafte Lage waren Assoziationen, die ich für diesen Ort in meinem Kopf hatte. Aber der Reihe nach. Ich bin zum ersten Mal hier. Schon der Weg zum Moorbauern ist ein kleines Abenteuer. Am Steg begrüßt mich Uta Berghöfer. Weit und breit ist nichts zu sehen. Uta telefoniert kurz, dann sagt sie, ein Moorbauer würde uns gleich mit dem Boot abholen. Boot? Erst jetzt wird mir klar, dass es nur diesen Weg gibt – über das Wasser. Leise tuckert der Kahn heran. Uta lädt noch eine Kiste mit Feuerholz hinein. Dann geht es gleich wieder los. Hinsetzen lohnt sich offenbar nicht, sehr wohl aber ein Blick rundherum. Gerade dreht ein Eisvogel eine kleine Runde nur ein paar Meter entfernt. Schräg gegenüber am Ufer legen wir an. Da ist er, der Moorbauer. Seit den 1960er Jahren gibt es diese Traditionsgaststätte, erzählt mir Uta Berghöfer. „Jeder in meiner Generation, der hier aus der Gegend kommt, kann mit dem Namen etwas anfangen oder war selbst schon hier.“ Bis 2011 wurde die Kneipe im weitverzweigten Kanalsystem zwischen Malchiner und Kummerower See von wechselnden Pächtern und Besitzern betrieben. Das ist nicht für jeden was, denke ich. Besucheranstürmen im Sommer stehen raue Zeiten in Herbst und Winter entgegen, hin und wieder ein Hochwasser, das bis in den Gastraum drückt. Am Kamin zeigen Striche, wie hoch das Wasser der Peene in den vergangenen Jahren im Haus gestanden hat. Viel Enthusiasmus ist notwendig, um eine solche Kneipe zu betreiben – und in ihrer ursprünglichen Form zu erhalten.

Vor zehn Jahren entschieden sich Mi Spirandelli, die schon das Gutshaus in Pohnstorf erfolgreich saniert hat, und der aus Malchin stammende Opernsänger Lars Grünwoldt, den Moorbauern vor dem Verfall zu retten. Sie arbeiteten hartnäckig am Erhalt des Ortes und an einem passenden Konzept. Immer im Blick hatten sie die besondere Lage des Hauses mitten im Moor. Irgendwann stieß Uta Berghöfer dazu. Die Landschaftsökologin beschäftigt sich seit mehreren Jahren bereits mit der Frage nach der Verzahnung von Gesellschaft und Naturschutz. Sie begann zu recherchieren, führte Interviews mit Angehörigen ehemaliger Wirte des Moorbauern, forschte im Archiv nach Geschichten aus dem Moor. „Irgendwann entstand zusammen mit Lars die Idee, diese Geschichten in der Landschaft zu erzählen.“ Das Moortheater (https://moortheater.de/index.html ) war geboren. 2015 gab es die erste Aufführung. „Ein Kracher“, wie Uta sagt. 250 Menschen kamen mit Booten zum Moorbauern, um sich das von Schülerinnen und Schülern der Region gespielte Spektakel anzusehen. Ein Teil der Kulissen steht noch heute am Steg vor dem Moorbauern. „Zur Erinnerung“, sagt Uta Berghöfer. Bis heute begleitet sie das Moortheaterprojekt, an wechselnden Orten mit wachsendem Publikum. 2019 wurde sie mit dem Projekt als Neulandgewinner ausgezeichnet.

Seit einer Weile ist Uta Berghöfer auch Moorbäuerin, hat zusammen mit ihrem Mann und mehreren anderen das Haus übernommen. Den ganzen Sommer über wirbeln sie hier. An manchen Tagen sind die Tische draußen durchgehend besetzt. So wollen die Moorbauern den Ort erhalten, an dem man die Schönheit der Moorlandschaft genießen kann. „Wir wollen hier aber auch einen Ort schaffen, an dem wir uns über nachhaltiges Leben und Wirtschaften austauschen und neues ausprobieren können.“ Sozusagen ein Experimentierfeld für die Zukunft von morgen. Ganz oben stehen dabei Gespräche. Denkanstöße geben, Diskussionen anregen – all dies soll von diesem Ort aus passieren. Dabei soll es um positive Antworten gehen. „Viel GEGEN“ gäbe es schon genug. „Wir wollen eher versuchen, die Zukunft an den positiven Aspekten auszurichten, statt immer das Negative in den Fokus zu stellen.“

von Manuela Heberer

KONTAKT

Dorfstraße 123
17139-
Malchin
Öffnungszeiten

Geöffnet zwischen Juni und August von
Donnerstag bis Sonntag, 12 Uhr bis 20 Uhr

Ein Blick auf die Homepage ist empfehlenswert.

passendes Wissen

Förderpreis Junges Engagement für Eine Welt MV
13.10.2023
Digitalisierung als Werkzeug
3.11.2023
Besser fotografieren mit dem Smartphone für private und berufliche Zwecke (Teil 1)
24.05.2023
Digitale Landesschule
5.05.2023
Netzwerk und Vernetzung
9.11.2023
Christoph Dahlberg - Elektronische Sounds in seltener Showcase Atmosphäre auf dem Land
26.09.2023
Reisen - Kultur & Tourismus - Kooperative Ansätze & Geschäftsmodelle
30.10.2023
Transformative Festivals
1.11.2023
Mit der Draisine von Dargun nach Salem
8.09.2023
Culture4Climate: Eine Deklaration für Nachhaltigkeit im Kulturbereich
4.07.2023

ähnliche Events

Bald finden Sie hier mehr!

ähnliche Orte

Kunst & Kultur

THUSCH e.V.

Kino
Kultur
Café
Kunst & Kultur

Förderverein Dorfleben Gemeinde Jördenstorf e. V.

Wasserwerk
Geschichte
Kultur
Kunst & Kultur

Herrenhaus Dölitz

Kunst
Kultur
Geschichte
Kunst & Kultur

Lehstener Kultur Alternative e.V.

Musik
Poetry
Jam
Kunst & Kultur

Fritz-Reuter-Literaturmuseum – Stavenhagen

Ausstellung
Museum
Forschungsstätte
Kunst & Kultur

DORFLADEN ALTKALEN

Ausstellung
Galerie
Archäologie
Landnutzung, Kunst & Kultur, Stadtentwicklung, Demokratiebildung

Kulturregion Tollensetal

Netzwerk
Kunst- und Kulturregion
Tollense
Kunst & Kultur

Atelierhaus Günter Kaden & Sabine Naumann

Atelierhaus
Kunst
Ausstellungen
Kunst & Kultur

Mediatop Malchin

Radio
Studio
Medienkompetenz
Kunst & Kultur

Klosterladen

Laden
Geschichte
Kultur