KULTURBöRSE
Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren – es ist Zeit für das jährliche Hoffest. In der KULTURBöRSE Gnoien wird dafür kräftig geräumt und geplant. „Einmal im Jahr ist dies das große Highlight“, erzählt Karola Stenschke. Sie ist vor zwei Jahren auf das Haus aufmerksam geworden, nachdem sie von Berlin in die Region gezogen war und Anschluss suchte. Schnell war klar, dass auch sie sich hier einbringen möchte. Einen Kreativkurs für Kinder rief sie ins Leben, ein Angebot von vielen in der KULTURBöRSE Gnoien. Diese reichen von Krabbelgruppe für die Kleinsten über Foto- und Tanzkurse, Theater- und Umweltprojekte, Akrobatik und Sprachkurs bis hin zu offener Werkstatt und Generationencafé. Auch ein Generationen-Kino findet zweiwöchentlich statt. Der Titel macht deutlich, worum es im Haus geht: Verschiedene Generationen zusammenbringen, Austausch anregen, Kommunikation fördern. Auch im erweiterten Namen der Kulturbörse findet sich der Ansatz wieder: Mehrgenerationenhaus und Familienzentrum. Beides vereinigt sich unter dem einen Dach des Hauses mitten in der Gnoiener Altstadt. Schon seit knapp 20 Jahren stellt sich das Team den gesellschaftlichen Aufgaben der jeweiligen Zeit: dem demografischen Wandel, Integration, Inklusion, Klimaschutz, Gesundheit und Demokratie. Mit den Angeboten wollen die Initiatoren um Bettina Kalisch der Region wieder eine Zukunft geben und der Jugend eine Möglichkeit zu bleiben. Verschiedene Begegnungsangebote sollen helfen, Vorurteile abzubauen und den Austausch untereinander zu befördern sowie den eigenen Horizont zu erweitern. Für Karola Stenschke geht das Konzept auf. Sie fühlt sich wohl an diesem Ort, kommt gerne her, sieht ihn als Treffpunkt. Beim Rundgang durch das von außen eher unscheinbar wirkende Gebäude wird die innere Kraft und Stärke sichtbar. In der Küche unterhält sich Natascha aus der Ukraine mit Freundinnen. Sie kocht mit Kindern der örtlichen Kitas und Schulen und begibt sich mit ihnen auf kulinarische Weltreise. Im Nachbarraum bespricht sich gerade Thomas Schröder, stadtbekannter Sportler, zu seinen Integrationsprojekten in der Region. Im Hinterhaus räumt Raban Boehm, der hier die offene Werkstatt organisiert und ein Inklusionsprojekt betreut. Der Kino- und Theaterraum mit Bühne und Kostümfundus zeigt eindrücklich, dass hier seit vielen Jahren etwas gewachsen ist. Zurück im Caféraum fällt der Blick auf die Stele zum Musikinitiativpreis des Nordkurier und der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, den die KULTURBöRSE Gnoien 2022 für das Engagement für die kreative Beschäftigung von Jugendlichen im ländlichen Raum mit Musik erhalten hat. Viele Menschen aus der Region bringen sich hier ein, um so etwas möglich zu machen, Künstler und Kreative, sozial Engagierte. „Ohne diese Offenheit wäre der Ort nicht das, was er ist – lebendig und vielfältig.“
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Samstag: offen bei Veranstaltungen
Sonntag: offen bei Veranstaltungen